Handbuch der Braillenotenschrift
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VII. Brechungszeichen (Tremolo)


7.1

Im Schwarzdruck gibt es zwei verschiedene Darstellungsweisen, die von Musikwissenschaftlern als «Brechung» bezeichnet werden. Die erste fordert eine Ton- oder Akkordwiederholung, die zweite ein Alternieren von Noten oder Akkorden.

 


A. Einfache Brechung


7.2

Nachstehend werden die meistgebrauchten Zeichen von Tabelle 7A für die einfache Brechung aufgeführt:

Beispiel 7.2

>B Abb. b0702a Brechung in Achtel
>L Abb. b0702b Brechung in 16tel
>, Abb. b0702c Brechung in 32stel

7.3

Wenn einer oder mehr Querstriche den Notenhals kreuzen, muss die Note gebrochen und als Achtel (ein Strich), 16tel (zwei Striche), 32stel (drei Striche) usw. wiederholt werden. Für Streichinstrumente fordern sie eine metrisch gebundene oder freie Brechung mit dem Bogen, für Blasinstrumente evtl. schnelle Doppelzunge, für Schlaginstrumente einen metrisch gebundenen oder freien Wirbel unterschiedlicher Geschwindigkeit.


7.4

Das Brechungszeichen steht nach der Note oder dem Akkord und einem Fingersatz, falls dieser vorhanden ist. Es kann verdoppelt werden, indem die zweite Hälfte des Zeichens wiederholt wird.


7.5

In Beispiel 7.5 weisen die Noten drei Querstriche auf, müssen also als 32stel gebrochen werden. Steht im Schwarzdruck das Wort «Tremolo» oder dessen Abkürzung, muss diese Angabe in Punktschrift zusätzlich zum Brechungszeichen erscheinen. In diesem Fall wird die Brechung sehr rasch und metrisch frei gespielt.

Beispiel 7.5

$C $6>,,8<4W $5998>,2K
Abb. b0705

 


B. Wechselbrechung


7.6

Bei Tasteninstrumenten bedeutet das Wort «Tremolo» meistens eine Wechselbrechung von Noten oder Akkorden. Folgendes Beispiel zeigt die gebräuchlichsten Zeichen der Tabelle 7B für die Wechselbrechung.

Beispiel 7.6

$B Abb. b0706a Wechselbrechung in Achtel
$L Abb. b070ba Wechselbrechung in 16tel
$, Abb. b070bc Wechselbrechung in 32stel

7.7

Die Zeichen stehen zwischen Noten oder Akkorden und bedeuten rhythmisch gleichmässigen Wechsel. Beide Notenglieder der Wechselbrechung haben im Schwarzdruck normalerweise den gleichen Wert; dies muss in Blindenschrift genau wiedergegeben werden. In Beispiel 7.7 sieht es aus, als ob die Takte zu viele Schläge hätten, weil jedes Notenglied der Einheit in seinem vollen Wert ausgeschrieben ist. Die Zeichen für diese Art von Brechung dürfen nicht verdoppelt werden.

Beispiel 7.7

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@#L>D-_Y[N.$LR. N.$LR.4$L_9
>]0$L_[2K
Abb. b0707
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