Handbuch der Braillenotenschrift
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IX. Taktstriche und Wiederholungsverfahren

 


A. Taktstriche


Zeichen von Tabelle 9A


9.1

Zusätzlich zum Leerfeld für den Taktstrich kann eine taktile Form, L, stehen. Wird ein Punktschriftzeichen als Taktstrich benutzt, so muss vorher und nachher ein Leerfeld stehen. Beispiel 17.14 b) zeigt diese Anwendung bei einem Gitarrenstück und Beispiel 12.33 in der Harmonielehre.


9.2

Erscheint im Schwarzdruck ein Taktstrich punktiert oder gestrichelt, werden Punkte 1·3 verwendet, wie Beispiel 13.5 zeigt.


9.3

Die erste Note nach einem Doppelstrich hat ein Oktavzeichen.


9.4

Wird ein Takt nach einem Doppelstrich weitergeführt, steht nach dem Doppelstrich der Takttrennungspunkt.

Beispiel 9.4

#D/ $@<P$02K.! X$GFE2K
Abb. b0904

 


B. Wiederholungsverfahren im Schwarzdruck


Zeichen von Tabelle 9B


9.5

Das Zeichen für einen Doppelstrich mit vorangehendem Doppelpunkt, das im Schwarzdruck das Ende einer Wiederholung angibt, folgt ohne Leerfeld auf den betreffenden Takt. Tritt dieses Zeichen innerhalb eines Taktes auf, der nachher auf der gleichen Punktschrift-Linie weiterführt, müssen auf das Zeichen ein Takttrennungspunkt und ein Leerfeld folgen.


9.6

Die Zeichen für den Anfang einer Wiederholung sowie jene für numerierte Schlüsse stehen ohne Leerfeld vor dem ersten nachfolgenden Zeichen.


9.7

Wenn zusätzliche Schlüsse oder unübliche Numerierungen vorkommen, folgt die Punktschrift dem Schwarzdruck.

Beispiel 9.7

#,-:.M2; #/.M2K
Abb. b0907

9.8

Die erste Note, die auf eines der obenstehenden Zeichen folgt, muss ein Oktavzeichen haben. Nach dem Zeichen für ersten oder zweiten Schluss folgt Punkt 3 vor Zeichen, die Punkte 1, 2 oder 3 enthalten.


9.9

In Punktschrift stehen die Segno- und Codazeichen dort, wo sie im Schwarzdruck erscheinen, mit vorangehendem und nachfolgendem Leerfeld. Ausnahme: In einigen Ländern steht ein Leerfeld zwar vor dem Coda-Zeichen, aber nicht danach.


9.10

Steht Worttext im Schwarzdruck, etwa «D.S.» oder «a la Coda», so muss dieser genau dem Schwarzdruck entsprechend übertragen werden.


9.11

Beispiel 9.11 zeigt eine für diese Notationsweise typische Abfolge der Segno-Zeichen in Verbindung mit Doppelstrichen.

Beispiel 9.11

... 0 #HM2K. 0L #HM@DS.2K.
@CODA.MM2K
Abb. b0911

9.12

Die auf einen Segno-Abschnitt folgende Note muss ein Oktavzeichen erhalten, und jede Verdoppelung muss neu angegeben werden, falls sie weitergeführt werden soll.


9.13

Spezielle Braille-Segnos können für Wiederholungen dienen. Vgl. 9.47.

 


C. Wiederholungsverfahren in Braille


9.14

Ein wesentlicher Unterschied zwischen Punkt- und Schwarzschriftnoten besteht darin, dass in Braille zusätzliche Wiederholungsverfahren möglich sind. Geschickt angewendete Wiederholungen vereinfachen das Lesen, helfen beim Auswendiglernen und sind platzsparend.


Zeichen von Tabelle 9C

 


1. Teiltaktsimilezeichen


9.15

Das Zeichen = zeigt eine Wiederholung innerhalb eines Taktes (Teiltaktsimilezeichen). Es bezieht sich auf einen oder mehrere unmittelbar vorangehende Taktteile. Sein Gebrauch setzt ein gewisses musikalisches Urteilsvermögen voraus.


9.16

In Beispiel 9.17 wird das Similezeichen bei Einstimmigkeit und Akkorden in verschiedenen Taktteilen verwendet und ist auf die Taktschläge abgestimmt.


9.17

Ein Teiltaktsimilezeichen darf nicht am Anfang eines Taktes oder einer neuen Braillezeile stehen. (Im folgenden Beispiel darf kein Similezeichen am Anfang von Takt 4 für die Wiederholung des letzten Taktteils von Takt 3 gebraucht werden, obwohl beide identisch sind.)

Beispiel 9.17

            #D/
@\L$D!HIJ= 44#)50*= F0!H==!
$%E!H$E %Z![$ZF.0)&0)=E0*X2K

 

Bedeutet:

           #D/
@\L$D!HIJD!HIJ 44#)50*50*
F0!H$F0!H$F0!H$%E!H$E
%Z![$ZF.0)&0)F.0)&0)E0*X2K
Abb. b0917

9.18

Wiederholungen mit Similezeichen sollten nicht über Taktschwerpunkte hinweg erfolgen, ausser in sehr eindeutigen und einfachen Fällen. In Takt 3 des obenstehenden Beispiels wären die beiden Similezeichen schwer verständlich, wenn sie auf die zweite Hälfte des ersten Taktschlages fielen; aber in folgendem Beispiel sind sie musikalisch einleuchtend.

Beispiel 9.18

             3#C/
@\L$8--5.H2@X!50=E0 $G.[9.H-2@
X!5\=E\2K
Abb. b0918

9.19

Zwei oder mehr aufeinanderfolgende Similezeichen haben den gleichen Wert. Will man Similezeichen unterschiedlichen Wertes setzen, müssen diese durch Punkt 3 voneinander getrennt werden.

Beispiel 9.19

          #D/
@#L>DD*-0==.== D*-0=.==!
  D)\3#=2K

 

Bedeutet:

             #D/
@#L>DD**--00DDDDDD DDDDDD*-0!
  D)\3#D)\#2K
Abb. b0919

9.20

In einigen Ländern wird für Beispiel 9.19 folgendes Wiederholungsverfahren innerhalb eines Taktes verwendet; in anderen ist diese Methode der Ganztaktwiederholung vorbehalten.

Beispiel 9.20

         #D/
@#L>DD*-0=#F >D*-0=#E!
  >D)\3#=2K

9.21

Besondere Vorsicht ist nötig, wenn das Teiltaktsimilezeichen zusammen mit dem Bindebogen verwendet wird. Nachfolgende Beispiele sollten aufmerksam studiert werden.


9.22

In folgendem Beispiel würde ein Teiltaktsimilezeichen auf dem zweiten und vierten Taktschlag dem Leser unrichtige Informationen über die Bindebogen vermitteln.

Beispiel 9.22

#D/ !FCHCFCHGCHCGCH2K
Abb. b0922

9.23

Bei folgenden Bindungen können Similezeichen eingesetzt werden.

Beispiel 9.23

#D/ !FCH=GCH=2K
Abb. b0923

9.24

Da es zweierlei Arten von langen Bindebogen gibt, ist es sehr wichtig, dass die Similezeichen die Wiederholungen klar wiedergeben.

Beispiel 9.24

a)

           #D/
!YCCFHFYFHCFYCCFHF=C 4VU2K

 

b)

          #D/
<B!YFHFYFHF>;<B= 4>;VU2K
Abb. b0924

9.25

Die nächsten zwei Beispiele sind korrekt.

Beispiel 9.25

a)

           #D2#B/
$@$F0=CI0*=C F0=CD0=$C D0XV2K
Abb. b0925a

 

b)

        #D/
!YFCHCFC=C=C=C 4VU2K
Abb. b0925b

9.26

Ein Haltebogen auf der letzten Note bzw. dem letzten Akkord der zu wiederholenden Passage ist im Similezeichen nicht enthalten, deshalb sind unter Umständen zusätzliche Haltebogen-Zeichen erforderlich. In einigen Ländern steht dieser Haltebogen nicht am Ende des Taktes, sondern vor der ersten Note des nächsten Taktes, vor allem wenn dieser auf einer neuen Zeile beginnt oder durch ein Stimmenzeichen vom ursprünglichen Wiederholungszeichen getrennt ist. Andere Länder setzen den Haltebogen ans Ende eines Taktes, wie in Beispiel 9.35.

Beispiel 9.26

       #D/
$@$YFED"C="C="C=2@
!983717 "C$4)VU2K
Abb. b0926

9.27

Das Teiltaktsimilezeichen kann benutzt werden, um eine Passage in einer anderen Oktave zu wiederholen. Dann muss unmittelbar vor dem Similezeichen das entsprechende neue Oktavzeichen stehen. Eventuelle Oktavwechsel innerhalb der Passage sind dabei unerheblich.

Beispiel 9.27

         #D/
!YFHJ$=<YIHF$= !4VU2K
Abb. b0927

9.28

Die Verdoppelung von Intervallen in Verbindung mit Similezeichen muss mit Vorsicht angewendet werden.

Beispiel 9.28

           #D/
@\L!&00GHG0==^)EH)G0 &02K
Abb. b0928

9.29

Eine Verdoppelung kann auch über ein Similezeichen hinweg gültig bleiben. In Beispiel 9.28 hört die Parallelbewegung mit der Wiederholung auf, deshalb wird die Verdoppelung in Punktschrift bereits vor dem Similezeichen aufgehoben.


9.30

Bei Vortragsbezeichnungen und ähnlichen Einzelzeichen ist ebenfalls Vorsicht geboten. In folgendem Beispiel darf der zweite Schlag nicht als Wiederholung des ersten übertragen werden.

Beispiel 9.30

        #D/
@SF$YIHJYIHJ== NU2K
Abb. b0930

9.31

Folgt im Schwarzdruck einem Taktteil mit Fingersatz dessen genaue Wiederholung ohne Fingersatz, kann das Similezeichen verwendet werden.

Beispiel 9.31

#D/ !YAEBFLG,[KGFE=2K
Abb. b0931

9.32

Wiederholungen in Kadenzen oder Noten ohne Taktstriche werden mit Hilfe des Zeichens 1= möglich. Es steht vor der ersten Note der zu wiederholenden Passage. Dieses Zeichen ist nicht ein eigentliches Similezeichen, sondern dient dazu, den Beginn einer zu wiederholenden Stelle zu identifizieren. Die punktierten Halben in den Akkorden von Beispiel 9.32 werden bis zum nächsten Takt (der im Beispiel jedoch nicht mehr notiert ist) gehalten.

Beispiel 9.32

            #E2
$@<B1$<T.0*:$C'2,TRPN!
  1=_@.1$$T$@$RPN!=_=!
  _@.1>T1=R$@.1>T1OQ_=!=$=2K
_@.1_R.0*3:$C2K

 

Bedeutet:

             #E2
$@<B1$<T.0*:$C'2,TRPN!
  _@.1$$T$@$RPN_@.1!T$@!RPN!
  _@.1_T$@_RPN_@.1>TR$@.1>T!
  1>OQ_@_R$@.1_T1OQ_@!R!
  $@.1!T1OQ_@$R$@.1$T1OQ2K
_@.1_R.0*3:$C2K
Abb. b0932

 


2. Wiederholungsverfahren für ganze Takte


9.33

Das Similezeichen = kann ebenfalls für die Wiederholung eines ganzen Taktes stehen. In diesem Fall wird es in Punktschrift zwischen Leerfelder gesetzt. Die Regeln für Teiltaktsimilezeichen gelten auch für Ganztaktsimilezeichen. Folgende Beispiele verdeutlichen die wichtigsten Fälle.


9.34

Beispiel 9.34 zeigt Similezeichen in Verbindung mit beiden Formen des langen Bindebogens.

Beispiel 9.34

a)

#D/ !DCCEFGHGFCE = = NU2K

 

b)

#D/ <B!DEFGHGFE>; = = NU2K

 

Bedeutet:

#D/ !DCCEFGHGFCE DCCEFGHGFCE
!DCCEFGHGFCE NU2K
Abb. b0934

9.35

Folgendes Beispiel zeigt Similezeichen mit Haltebogen. Da im Verlauf dieses Buches verschiedene Schreibordnungen verwendet werden, können in den längeren Beispielen neue Zeilen mit oder ohne Oktavzeichen vor der ersten Note beginnen.

Beispiel 9.35

            #D/
@#L_4864"C ="C 4VU 6!4_86"C
= 7VU ^0)$C = 8#)VR#)$C =$C
R#)R0*2K

 

Bedeutet:

           #D/
@#L_4864"C 4864"C 4VU
6!4_86"C 6!4_86 7VU ^0)$C
^0) 8#)VR#)$C 8#)VR#)$C
R#)R0*2K
Abb. b0935

9.36

Wird ein Takt drei- oder mehrmal wiederholt, folgt auf das Similezeichen ohne Leerfeld die entsprechende Zahl mit Zahlzeichen. Die erste Note nach einer Zahlenangabe verlangt üblicherweise ein Oktavzeichen.

Beispiel 9.36

a)

      #C(
<B$E2FD =#D>;2K

 

Bedeutet:

         #C(
<B$E2FD E2FD E2FD E2FD
E2FD>;2K
Abb. b0936a

 

b)

         33#C(
$@$5.)- $C=#C $C$E)-XX2K

 

Bedeutet:

        33#C(
$@$5.)-$C =$C =$C =$C
  E)-XX2K
Abb. b0936b

9.37

Das Ganztaktsimilezeichen kann in Verbindung mit einem Stimmenzeichen verwendet werden, solange die Wiederholung die gleiche Stimme betrifft.

Beispiel 9.37

          #B/
@\L$FE3DE2@!R0 $E1DJD2@=
$P02@!II3HI =2@1!HH3GH2K
Abb. b0937

9.38

Eine weitere Methode, die Wiederholung eines oder mehrerer Takte anzugeben, besteht darin, zwei Zahlen zusammen zwischen Leerfelder zu schreiben, wobei die erste angibt, wie viele Takte zurückgezählt werden müssen, und die zweite, wie viele jener Takte zu wiederholen sind.


9.39

Sind beide Zahlen identisch, wird in den meisten Ländern nur eine von beiden geschrieben. Wenn jedoch die Taktangabe des Stücks aus einer einzigen Zahl besteht, empfiehlt es sich, für die Wiederholung trotzdem zwei identische Zahlen zu benutzen, da eine einzelne Zahl als Taktwechsel verstanden werden könnte.


9.40

Die erste auf eine solche Wiederholung folgende Note muss ein Oktavzeichen haben.

Beispiel 9.40

           3#D/
!8.G68 9.H75 P7.G [ #D#D2K
Abb. b0940

9.41

Diese Wiederholungsform kann mit dem Bindebogen kombiniert werden, sofern die Phrasierung eindeutig ist.

Beispiel 9.41

a)

         #C/
$4CC!8$4"C 4JIW #B#A"C
$4JICW2K

 

b)

         #C/
<B$4!8$4"C 4JIW #B>;2K

 

Bedeutet:

          #C/
<B$4!8$4"C 4JIW 4!8$4"C
4JIW>;2K
Abb. b0941

9.42

Werden Noten mit Taktzählung übertragen, können die Zahlen auch für Wiederholungen benutzt werden. Dabei werden die Taktzahlen des ersten und letzten Taktes der betreffenden Passage mit vorangehendem Zahlzeichen in tiefgestellter Position notiert und mit einem Bindestrich verbunden: #,-(


9.43

Die erste Note nach einer Wiederholung mittels Zahlen muss ein Oktavzeichen haben.


9.44

Werden im Verlauf eines Stücks einige Takte eine Oktave höher oder tiefer wiederholt, so stehen die Nummern, die diese Wiederholung angeben, mit vorangehendem Zeichen für die Oktave, in der die Wiederholung beginnt; z.B. $#,-(


9.45

In gleicher Weise wird vorgegangen, wenn mehrere Takte mit verschiedenen Vortragszeichen wiederholt werden sollen. Dynamische Angaben müssen vor den Zahlen stehen, die die Wiederholung anzeigen. Auch Schlusszeichen und ihnen verwandte Symbole können verschiedenartigen Wiederholungsangaben angefügt werden; z.B. @F.#,-(


9.46

In der Abschnittsschreibweise ist es üblich, die Wiederholungsangabe mit einer Abschnittsnummer, die unmittelbar von tiefgestellten Taktnummern gefolgt wird, zu beginnen. Folgendes Beispiel zeigt die Wiederholung von Takt 9-12 im zweiten Abschnitt der Übertragung: #B*-,;

 


3. Punktschrift-Segno


Weitere Zeichen von Tabelle 9C


9.47

Ein weiteres nützliches Wiederholungszeichen ist ein Punktschrift-Segno, wenn sich der zu wiederholende Abschnitt weiter entfernt von der Originalstelle befindet: Die Noten werden analysiert, und man verfährt, als ob im Schwarzdruck Segnozeichen vorhanden wären. Ein Punktschrift-Segnozeichen mit Buchstaben, etwa A, B oder C, steht zu Beginn des zu wiederholenden Abschnitts. Die Buchstaben geben eine Position im Stück an, wie dies für «erstes, zweites, drittes Segno» der Fall ist. Das Ende des zu wiederholenden Abschnitts wird mit den Punkten 1·6 1 angegeben und von einem Leerfeld gefolgt.


9.48

Dort wo die Wiederholung beginnt, steht das Zeichen !0 mit seinem entsprechenden Buchstaben. Nach diesem Zeichen steht manchmal (ohne Leerfeld dazwischen) eine Zahl, die angibt, wie viele Takte wiederholt werden müssen.


9.49

Die auf einen Segno-Abschnitt folgende Note muss ein Oktavzeichen haben, und eine mögliche Verdoppelung muss neu vermerkt werden.

Beispiel 9.49

          3#C/
!5 0A !8W5 W88 9DJIH 755
8JIHG 646 5871 !RJD 5!
JDEF 54W 4IJDE 4W9 WHIJD
W98 7$534 O!5 !0A !RV2K
Abb. b0949

 


4. Parallelbewegung


9.50

Bei Musik für Tasteninstrumente kommt es vor, dass die Hände eine oder mehrere Oktaven auseinander eine Parallelbewegung ausführen. Der Parallelpart kann in diesem Fall abgekürzt geschrieben werden: die Noten werden durch ein einzelnes Oktavintervall (mit entsprechendem Oktavzeichen an der Stelle, wo die Hände mehr als eine Oktave auseinanderliegen) ersetzt. Diese Methode kann auch in einer Partitur zur Anwendung kommen, wenn eine Stimme parallel zur anderen geführt wird.

Beispiel 9.50

      33_C
$@!W#)50*5#50*2K
_@.-2K

 

Bedeutet:

      33_C
$@!W#)50*5#50*2K
_@_50)80*9#80*2K
Abb. b0950

9.51

Dauert die Parallelbewegung mehr als zwei Takte, folgt nach dem Oktavintervall ohne Leerfeld eine Zahl, um die entsprechende Anzahl der Takte anzugeben.

Beispiel 9.51

            22#D/
  $@.@#K_N"CDF2IJ @\L!D2I!FJ$=
<D$HJ2I83GX X3GHG3FG;IH2F
F.Z;GFE5V2K
  _@.-#E2K
Abb. b0951

 


5. Sequenzenschreibung


9.52

Bei technischen Etüden kann eine melodische Figur, die sequenzartig mehrmals wiederholt wird, in Punktschrift abgekürzt dargestellt werden, und zwar mittels des Sequenzenzeichens mit den Punkten 3·6 -. Die zu kürzende Figur wird ein- oder zweimal ausgeschrieben. Für alle weiteren Sequenzen wird nur die erste Note, gefolgt von diesem Zeichen, notiert.

Beispiel 9.52

#D/ !YEFDZ-&-%-2K

 

Bedeutet:

#D/ !YEFDZFGE&GHF%HIG2K
Abb. b0952

9.53

Die Wiederholung muss absolut identisch sein, ohne Änderungen der Fingersätze, Versetzungszeichen usw. Der Gebrauch dieses Zeichens beschränkt sich meist auf Etüden und soll nur dort eingesetzt werden, wo über die korrekte Ausführung keinerlei Zweifel besteht.

 


D. Varianten


Zeichen von Tabelle 9D


9.54

Ist in der Vorlage eine Variante abgedruckt, kann sie als Fussnote übertragen werden oder (in kurzen Fällen) unmittelbar dem betreffenden Takt mit Stimmenzeichen angefügt werden.


9.55

Insbesondere bei längeren Abschnitten können Variantenzeichen eingesetzt werden. Vor dem Variantenzeichen ? steht ein Leerfeld oder eine Nummer; es wird gefolgt von der Anzahl der variierten Takte. Zwischen dem Variantenzeichen und den Noten steht kein Leerfeld. Die erste Note jeder Variante muss ein Oktavzeichen haben. Jede Variante endet mit einem Variantenzeichen ? ohne Leerfeld davor. Die erste auf die Variante(n) folgende Note muss ebenfalls ein Oktavzeichen erhalten.

Beispiel 9.55

          #D3 _C
!FCDFCD_HC!DFCD ECJECJHCJ!
ECJ ?#B;$FD!H;FD_H;>H_H!D!
&H$DF ;EJH;EJH;>H_HJZHJE?
Abb. b0955

9.56

Sind zwei oder mehrere Varianten vorgeschlagen, werden diese vor dem Variantenzeichen numeriert. Enthält ein Abschnitt drei Varianten, so würden dementsprechend folgende Zeichen davorstehen.

Beispiel 9.56

#A?#B  #B?#B  #C?#B

9.57

In Beispiel 9.57 sollen die gleichen Noten mit vier verschiedenen Fingersätzen geübt werden. Es stehen also zusätzlich zum Originalabschnitt drei numerierte Varianten, jede zwei Takte lang.

Beispiel 9.57

#D/ !4A25B4A15B 4A26B4A16B
#A?#B!4B25L4B15L 4B26L4B16L?
#B?#B!4L25,4L15, 4L26,4L16,?
#C?#B!4,25K4,15K 4,26K4,16K?2K
Abb. b0957

9.58

Steht die Alternativform oder Variante kleingedruckt, wird das Zeichen für kleingedruckte Noten '? (Tabelle 1) benutzt.


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